In der Bundesrepublik Deutschland wurden Arzneimittel an Heimkindern getestet, um sozial erwünschtes Verhalten oder Sedierung zu erreichen. In teils systematischen Versuchen wurden neben Neuroleptika etwa Präpa
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rate gegen Bettnässen, zur Gewichtsreduktion oder Triebdämpfung eingesetzt. Sylvia Wagner recherchierte dazu in Prüfberichten, Dokumenten aus pharmazeutischen Unternehmen und Bewohnerakten einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung. Sie zeichnet ein bedrückendes, doch authentisches Bild dieser bisher kaum untersuchten Problematik – von Opfern und Tätern, ökonomischen und gesellschaftlichen Interessen und Gegebenheiten.
Dieses Buch ist ein wichtiger Beitrag zur Medizingeschichte. Es wirft Licht auf ein verdrängtes Kapitel der deutschen Nachkriegszeit und trägt zur Aufarbeitung von Gewalt in der damaligen Heimerziehung bei.
Die "Notes on Nursing" neu übersetzt von Christoph Schweikardt und Susanne Schulze-Jaschok
Florence Nightingale
Nach der Rückkehr aus dem Krimkrieg veröffentlichte Florence Nightingale 1860 ihre 'Notes on Nursing', die sofort weltweites Aufsehen erregten. Eindringlich verficht sie aus ihrer Erfahrung heraus gewonnene Gru
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ndsätze guter Krankenpflege, die auch heute noch Vorbildcharakter haben. Im Gegensatz zu ihren Zeitgenossen betont sie, dass der Krankenpflege eine entscheidende Rolle bei der Versorgung des Patienten zukommt. Besonders wichtig ist ihr ein von Achtung geprägter Umgang mit dem Patienten, aber auch Ruhe, Ernährung, Licht und Sauberkeit.
Das Buch ist eine Fundgrube für alle, die sich für die Entwicklung der Krankenpflege interessieren, und ebenso für den Unterricht in Krankenpflegeschulen und Pflegestudiengängen.
In der vorliegenden Neuauflage wurden sowohl Quellen, Literatur und Links als auch der Forschungsstand aktualisiert und ergänzt.
Über die Standesorganisation für Hebammen und ihre Berufspolitik
Kirsten Tiedemann
Mit der ersten systematischen Forschung zur Verbandsgeschichte von Hebammen schließt Kirsten Tiedemann eine Lücke in der Geschichtsschreibung. Sie deckt die Entstehung der Reichsfachschaft Deutscher Hebammen un
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d ihre Einbindung in die Struktur des nationalsozialistischen Staates auf. Einen weiteren Schwerpunkt legt die Autorin auf die wichtigsten VertreterInnen der Organisation und der Berufspolitik. Damit wird das Profil weiblicher Täterschaft im Dritten Reich erweitert.
Die Geschichte der Gesundheitsberufe ist immer noch ein junges Forschungsfeld, welches bisher vor allem Arbeiten zum 19. und zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hervorgebracht hat. Das vorliegende Buch erwei
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tert diesen Radius auf die Zeit nach 1945 und stellt im ersten Teil umfassende Inhalte zu zentralen Bereichen der Pflegegeschichte dar. Dazu gehören unter anderem die Themen Professionalisierung, Männer in der Krankenpflege, Psychiatriepflege, konfessionelle Krankenpflege sowie objekthistorische Forschung. Im zweiten Teil wird der Stand der aktuellen Forschung zur Geschichte anderer Gesundheitsberufe, wie Hebammen,
AltenpflegerInnen, HauspflegerInnen, DiabetesberaterInnen und RettungssanitäterInnen vorgestellt. Damit sind erstmals auch historische Vergleiche zwischen den Berufsgruppen möglich.
Das Buch richtet sich an Lehrende, Studierende und alle, die an der Geschichte der Gesundheitsberufe in Deutschland interessiert sind.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Sylvelyn Hähner-Rombach und Pierre Pfütsch
Historischer Rahmen
Sylvelyn Hähner-Rombach
Erster Teil
Männlichkeit und die (Selbst-)Positionierung von Krankenpflegern in der Bundesrepublik ca. 1945 bis 2000
Christoph Schwamm
Psychiatriepflege nach 1945
Christof Beyer und Karen Nolte
Sorge für Leib und Seele – Arbeits- und Lebensalltag evangelischer Krankenpflege, 1950er bis 1970er Jahre
Susanne Kreutzer
Abschied vom zölibatären Berufsbild? Gewerkschaftspolitik in der Pflege nach 1945
Susanne Kreutzer
Aus- und Weiterbildung in der Krankenpflege in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945
Sylvelyn Hähner-Rombach
Quantitative Entwicklung des Krankenpflegepersonals
Sylvelyn Hähner-Rombach
Spritzen, Kittel, Schnabeltassen – Objekte als Quellen in der pflegehistorischen Forschung
Isabel Atzl
Zweiter Teil
Nichtärztliche Gesundheitsberufe nach 1945. Eine Einführung
Pierre Pfütsch
Altenpflegerin – ein neuer Beruf für die „moderne“ Frau. Die Entstehung einer eigen
Dieses Buch vermittelt anhand von Einzelporträts wegweisender Ärztinnen und Ärzte sowie der Darstellung der wichtigsten Kliniken das spannende Bild der Berliner Frauenheilkunde und ihrer 1844 gegründeten Fachge
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sellschaft. Obwohl Begriffe wie die "Credésche Augenprophylaxe" oder der "Drei-Männer-Handgriff" allen heutigen Fachleuten bekannt sind, erinnern sich die wenigsten an die Personen, die hinter diesen Begriffen stehen.Auch der zweite Band von "Berühmte Frauenärzte in Berlin" ist mit zahlreichen historischen Fotografien und Zeichnungen aus dem 19. und 20. Jahrhundert bebildert, die eindrücklich das Wirken der Persönlichkeiten, die Rezeption ihrer Arbeit sowie die Bedeutung der traditionsreichen Berliner Frauenkliniken dokumentieren.Im Auftrag der Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie in Berlin (GGGB) anlässlich ihres 175-jährigen Bestehens im Jahr 2019.Mit Beiträgen von M. David, J. W. Dudenhausen, A. D. Ebert, W. Henrich, E. Keil, H. Kentenich, W. Lichtenegger, W. Pritze, M. T. Schäfer, G. Schmidt (†), E. Tammiksaar und J. SehouliInhaltsverzeichnisVorwort (Elke Keil)Einführung (Matthias David, Andreas D. Ebert)TEIL 1: PERSONENJoachim Friedrich Henckel (1712–1779) und die erste Sectio caesarea an der Lebenden in Berlin (Martin T. Schäfer, Andreas D. Ebert, Matthias David)Die ersten Professoren der Geburtshilfe an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin: Adam Elias von Siebold (1775–1828) und Eduard Casper Jakob von Siebold (1801–1861) (Andreas D. Ebert, Matthias David)Eduard Arnold Martin (1809–1875) und die Geburt des späteren Kaisers Wilhelm II (Matthias David, Andreas D. Ebert)Carl Siegmund Franz Credé (1819–1892), der Credésche Handgriff und die Credésche Augenprophylaxe (Andreas D. Ebert, Matthias David)Rudolf Virchow (1821–1902) und die Entstehung des Begriffs „Myom“ (Matthias David, Andreas D. Ebert)Robert von Olshausen (1835–1915) und die Anfänge der operativen Frauenheilkunde (Andreas D. Ebert, Matthias David)August Eduard Martin (1847–1933) u
Am 30. September 1938 wurde sämtlichen jüdischen Ärzten die Approbation per Gesetz entzogen. Dennoch mussten zurückgebliebene Juden medizinisch versorgt werden, wenn sie krank wurden, vor allem weil man die Arb
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eitskraft jüdischer Zwangsarbeiter brauchte. Wegen des Kontaktverbotes zwischen „Ariern“ und „Nichtariern“ sowie der Angst vor einer Ansteckungsgefahr schufen die Nationalsozialisten den Krankenbehandler: Mit einer solchen Sondergenehmigung versorgten ehemalige jüdische Ärzte von nun an jüdische Patienten.Für diese Studie konnten erstmals Informationen zu 369 Krankenbehandlern in Berlin zusammengetragen werden. All diese Helfer in großer Not waren in einer gefährlichen Zeit eine wichtige Stütze für krank gewordene oder verletzte Juden; aber sie gerieten auch in ethische Dilemmata, da sie beispielsweise in das Deportationsgeschehen eingebunden wurden.
Öffentliche Fürsorgerinnen in Berlin und Hamburg im Spannungsfeld von Auslese und "Ausmerze"
Esther Lehnert
DERZEIT NUR ALS E-BOOK LIEFERBAR! (Bestellnr. 202518)Das Thema „Beteiligung von Fürsorgerinnen im Nationalsozialismus“ war über einen sehr langen Zeitraum sowohl für die Wissenschaft als auch für die interessie
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rte Öffentlichkeit von marginalem Interesse. Soziale Arbeit wurde als „unpolitisches Helfen“ wahrgenommen, und den Tätigkeiten von Frauen wurde grundsätzlich wenig Beachtung in der Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Erbe geschenkt.Dabei haben sich die damaligen Fürsorgerinnen aktiv sowohl an der Umsetzung als auch an der ideologischen Bildung der Kategorie „minderwertig“ beteiligt und ihren Platz im System der öffentlichen Fürsorge im Spannungsfeld von Auslese und „Ausmerze“ unhinterfragt eingenommen. Die Tätigkeiten der Fürsorgerinnen hatten für die von ihnen als „minderwertig“ kategorisierten Menschen lebensbedrohliche oder lebenslange Folgen.Vor dem Hintergrund der Analyse umfangreichen – in Teilen bisher unbekannten – Quellenmaterials stellt die Autorin die Handlungsspielräume der Fürsorgerinnen heraus und beleuchtet gängige nationalsozialistische fürsorgerische Praktiken wie z. B. Zwangssterilisation und dauerhafter Freiheitsentzug als Teil fürsorgerischen Alltags.
Ab 1934 wurden psychisch kranke und behinderte Menschen zwangssterilisiert und systematisch ermordet. Das Buch „Über Mutter wird nicht gesprochen ...“ handelt von diesem Kapitel der Psychiatriegeschichte und do
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kumentiert die Ergebnisse der gleichnamigen Ausstellung, die im Wesentlichen von psychiatrieerfahrenen Menschen initiiert und konzipiert wurde.
Es geht hierbei um die Erinnerung an die Auswirkungen des NS-Regimes vor Ort: So werden hier Geschichten von Menschen erzählt, die in Freiburg aufgewachsen sind und dort gelebt haben, aber nicht mehr bleiben durften, mehr noch: denen das Recht auf Leben ganz abgesprochen wurde. Einige dieser Biografien versucht das Buch nachzuzeichnen und damit der Öffentlichkeit erstmalig zugänglich zu machen.
Die Publikation richtet sich an Menschen, die sich näher mit Strukturen, Auswirkungen und individuellen Schicksalswegen der NS-„Euthanasie“ beschäftigen wollen. Sie richtet sich ebenso an Tätige im Bereich der Sozialen Arbeit und Sozialpsychiatrie.
Inhaltsverzeichnis
1. Statt einer Einleitung – Grußworte an die Gäste der Eröffnung
Zur Einführung in die Ausstellung
NS-Euthanasie und Ausgrenzung heute
Geschichtslernen und Ethik in der Sozialen Arbeit
2. Vorstellung der beteiligten Gruppen
Freiburger Hilfsgemeinschaft e. V. und der Arbeitskreis „NS-Euthanasie und Ausgrenzung heute“
STOLPERSTEINE – ein Freiburger Gedenkprojekt auch für „Euthanasie“-Opfer
3. Zugänge zum Thema
Was uns zu unserer Arbeit motiviert …
Kontinuität und Diskontinuität der NS-Moral in der Sozialen Arbeit
4. Realisation der Ausstellung
Betroffene zu Beteiligten machen: Konzept, Didaktik und Methodik der Ausstellung
Begleitprogramm
„Bis vor einigen Jahren war mir kaum etwas bekannt.“ – Resonanz der Ausstellung
5. Perspektiven – Ausgrenzung heute?
6. NS-Euthanasie in Freiburg
Die staatlichen Gesundheitsämter
Psychiatrische Universitätsklinik Freiburg
Geschichte der Kreispflegeanstalt Freiburg
Heil- und Pflegeanstalt Emme
Friederike Moos arbeitete als 19-jährige Berufseinsteigerin in den Behring-Werken, als dort 1967 das „Marburg-Virus“ ausbrach. Damals erkrankten in Marburg 23 Menschen, fünf von ihnen starben.
Wie erlebten die
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Beschäftigten, ihre Familien und die Menschen in der Stadt die dramatischen Wochen im Sommer ’67? Spannend und anschaulich erzählt die Autorin von einem alptraumhaften Geschehen, das die Betroffenen bis heute nicht loslässt.
Dieser Erfahrungsbericht zeigt: Unbekannte Viren können uns überall und jederzeit gefährden. Trotz großer Forschungserfolge sind wir ihnen manchmal hilflos ausgeliefert.
Am 13. Februar 1844 gründete Carl Mayer, der spätere Schwiegervater von Rudolf Virchow, gemeinsam mit neun weiteren geburtshilflich tätigen Ärzten die "Gesellschaft für Geburtshilfe" in Berlin. Sie gehört zu de
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n ersten medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaften im modernen Sinne. Eduard Arnold Martin, August Martin, Paul Straßmann und Walter Stoeckel prägten die Arbeit der Gesellschaft vor 1933, nach 1945 waren unter anderem Helmut Kraatz und Willibald Pschyrembel bestimmende Persönlichkeiten.Der mit mehr als 200 Fotografien bebilderte Band porträtiert zahlreiche hervorragende Vertreter der deutschen Frauenheilkunde.
Über die Lebensumstände und Arbeitserfahrungen von Diakonieschwestern in der DDR ist wenig bekannt.Diese Studie basiert auf Interviews mit Frauen, die als Mitglieder einer protestantisch geprägten Pflegeorganis
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ation dort tätig waren. Schwestern aus sehr unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen kommen zu Wort und berichten aus der Zeit der Nachkriegsjahre bis zur Wende 1989.Ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Pflege, zur diakoniehistorischen Forschung sowie zur Alltagsgeschichte der DDR.
Die unendliche Geschichte der Zahnmedizin im Nationalsozialismus
Caris-Petra Heidel / Wolfgang Kirchhoff
Bereits unmittelbar nach Kriegsende war die deutsche Zahnärzteschaft „…total fertig mit dem Nationalsozialismus“ (1948); das aus der NS-Zeit übernommene Personal wollte kein „nutzloses Wühlen in der Vergangenhe
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it“ (1949). Der Faschismus sei unter den Zahnärzten nicht „zuhause gewesen“ (1983). Die Wissenschaft war „fremdbestimmt“ (2009), die Medizinverbrechen waren unbegreiflich; die Täter seien missbraucht und instrumentalisiert worden (2016). Vor diesem Hintergrund wurden Täter des Berufsstandes rehabilitiert und politischer Widerstand aus den eigenen Reihen ignoriert. Das Eingeständnis von Schuld und Scham unterblieb.Systematisch durchdrangen Mitglieder der Zahnärzteschaft die NS-Gesundheits-, Wissenschafts- und Standespolitik. Im Schulterschluss mit den Nationalsozialisten wurden die Zerschlagung konkurrierender sozialmedizinischer Versorgungsformen und die Ausschaltung „rassisch“ und/oder politisch missliebiger KollegInnen durchgeführt. Die entstandenen Versorgungsdefizite sind bis heute spürbar. Die zahnmedizinische Wissenschaft lieferte Beiträge zur Durchführung von Sterilisation und Euthanasie. Zahnärzte beteiligten sich am Massenmord in Konzentrationslagern; als kriegswichtigen Beitrag zum internationalen Devisenhandel organisierten sie das Entfernen von Goldzähnen aus den Leichen der Geschändeten.Es ist nicht nur aktuell lohnenswert, das Fortbestehen von virulentem Antisemitismus und Xenophobie aus der Mitte der Gesellschaft heraus zu reflektieren; dieses Buch enthält bedenkenswerte Ansatzpunkte hinsichtlich der Analyse der Geschichte eines zahlenmäßig überschaubaren deutschen Berufsstandes im Umgang mit einem Teil seiner Vergangenheit und nicht auszuschließenden Nachwirkungen.
Militärpsychiatrie kann keine neutrale Wissenschaft sein. Wie stark Militärpsychiater mit den politischen Zielen der unterschiedlichen Führungen von der Kaiserzeit bis heute verstrickt waren, ist Thema dieser k
"Wilde Schwestern" wurden in Deutschland jene weiblichen Pflegekräfte mit Verachtung genannt, die um 1900 Krankenpflege als Lohnarbeit begriffen und ausübten. Geachtet hingegen war die große Mehrheit der Kranke
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nschwestern, die abgeschieden, unter sklavenähnlichen Bedingungen in sogenannten Mutterhäusern lebte und arbeitete. Dieses international einmalige Modell war im vorausgegangen Jahrhundert in enger Anlehnung an bürgerlich-patriarchale Vorstellungen über Rolle und Aufgabe der Frau in der Gesellschaft entstanden. 1903 schlossen sich der Frauenbewegung nahestehende Pflegerinnen zu einer Beruforganisation zusammen, um die Krankenpflege aus diesen Bedingungen zu befreien und sie zu einem normalen Erwebsberuf zu machen. Dieser Aufbruch wird heute als der Beginn der freien beruflichen Krankenpflege in Deutschland angesehen. Über die Darstellung der Ereignisse hinaus geht die Autorin der Frage nach, inwieweit es der Organisation gelang, sich von Traditionen zu lösen bzw. welche berufsprägenden Strukturen verkannt und unangetastet blieben.
In der Zeit des Nationalsozialismus gab es in Deutschland elf Lebensborn-Heime, wo ledige Mütter "arische" Kinder bekommen sollten, und Kinderfachabteilungen, in denen etwa 5.000 Kinder ermordet wurden. Der Ras
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sismus des Lebensborn-Ideals und die Grausamkeit der Kinderfachabteilungen sind schwer zu begreifen."Was war los in Hohehorst"? macht die Zeit des Nationalsozialismus anschaulich: Was waren Lebensborn-Heime? Und was geschah mit behinderten Menschen?In Leichter Sprache erzählt das Buch die fiktive Geschichte zweier Frauen: Anni wird 1944 schwanger in das Heim bei Bremen aufgenommen. Und Lisa macht 1977 im leerstehenden Haus Hohehorst eine Entdeckung. Das Buch ist besonders für inklusive Gruppen in Bildungseinrichtungen für Erwachsene und Schulen konzipiert. Damit verschiedene Menschen miteinander über den Nationalsozialismus sprechen können.
Zwischen 1934 und Kriegsende wurden in den Grenzen des Deutschen Reiches ca. 400.000 Menschen zwangsweise sterilisiert, zwischen 1939 und 1945 mehr als 200.000 ermordet. Unter ihnen waren viele tausend Kinder u
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nd Jugendliche.Am Beispiel der Hansestadt Bremen beleuchtet dieser Band, wie Minderjährige zum Opfer von Medizinverbrechen wurden. Erst seit wenigen Jahren ist bekannt, dass über 30 Bremer Kinder in der „Kinderfachabteilung“ der Lüneburger Heil- und Pflegeanstalt den Tod fanden.Die Autorin zeichnet ein detailliertes Bild des organisatorischen Ablaufs mit allen daran beteiligten Behörden, Institutionen und Personen. In Kurzbiografien rekonstruiert sie die Lebensspuren der getöteten Jungen und Mädchen. Ihre Interviews mit Angehörigen zeigen, wie die tabuisierte Vergangenheit bis heute wirkt.Aufgrund der disparaten Quellenlage gibt es noch keine wissenschaftliche Gesamtschau über die Medizinverbrechen an Kindern und Jugendlichen im Nationalsozialismus. Das macht Regionalstudien wie diese so wichtig und wertvoll.Das Buch erscheint ergänzend zu einer gleichnamigen Ausstellung, die, als Wandersausstellung konzipiert, die zentralen Aspekte der Medizinverbrechen an Bremer Kindern und Jugendlichen im Nationalsozialismus zeigt. Ergänzt durch Dokumente, Objekte und Filme macht sie anschaulich, wie das Netzwerk der erbbiologischen Auslese von der Erfassung bis zur Vernichtung der Kinder und Jugendlichen funktionierte. In mehreren Kurzbiographien werden die jungen Opfer vorgestellt. www.kulturambulanz.de
Patienten, Ärzte, Personal und Institutionen der Psychiatrie in Sachsen vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts
Thomas R Müller
Dieses Buch vermittelt erstmals einen Überblick über die Entwicklung der Psychiatrie in Sachsen von ihren Anfängen in der Frühen Neuzeit bis 1990.Dargestellt werden die Lebensgeschichten prominenter und unbekan
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nter Psychiatriepatienten (u.a. J. Chr. Woyzeck, Louise von Belgien, Daniel Paul Schreber und Elsa Asenijeff), die Biografien sächsischer Ärzte und Psychiater sowie die Entwicklung einzelner psychiatrischer Institutionen, Versorgungsmodelle und Therapiekonzepte.Der Katalog zur Dauerausstellung des Sächsischen Psychiatriemuseums ist reich illustriert. 100 farbige Abbildungen von Objekten, Bildern und Dokumenten lassen die Geschichte der Psychiatrie in Sachsen auch als Kultur- und Sozialgeschichte lebendig werden.
Zur Geschichte der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Verbrechen
Armin Trus
Durch die knappe, präzise Darstellung und die Kombination von Einführungstexten und zentralen Dokumenten wendet sich das Buch in erster Linie an Multiplikatoren der historisch-politischen Bildung. Da hier sämtl
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iche Facetten der NS-"Euthanasie" beleuchtet sowie bislang unveröffentlichte Dokumente präsentiert werden, ist das Buch auch für KennerInnen der Thematik von Interesse.
Über die Standesorganisation für Hebammen und ihre Berufspolitik
Kirsten Tiedemann
Mit der ersten systematischen Forschung zur Verbandsgeschichte von Hebammen schließt Kirsten Tiedemann eine Lücke in der Geschichtsschreibung. Sie deckt die Entstehung der Reichsfachschaft Deutscher Hebammen un
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d ihre Einbindung in die Struktur des nationalsozialistischen Staates auf. Einen weiteren Schwerpunkt legt die Autorin auf die wichtigsten VertreterInnen der Organisation und der Berufspolitik. Damit wird das Profil weiblicher Täterschaft im Dritten Reich erweitert.
Die Krankenmorde an Kindern und Erwachsenen am Beispiel der Landesheilanstalt Ueckermünde
Heike Bernhardt / Klaus Dörner
Während des Nationalsozialismus kam es in der ehemaligen preußischen Provinz Pommern unter der Verantwortung des Oberpräsidenten und Gauleiters Franz Schwede-Coburg zu besonders radikalen Entwicklungen innerhal
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b der Anstaltspsychiatrie. Die Massenmorde an psychisch kranken und behinderten Menschen begannen früher als in anderen Teilen Deutschlands und waren regional verantwortet. Hier, im Grenzgebiet zum überfallenen Polen, verbanden sich der Krieg nach außen und der nach innen: Dies läßt sich am Beispiel der Landesheilanstalt Ueckermünde auch für den Krankenmord an Kindern und Jugendlichen sowie die Krankenmorde in der zweiten Kriegshälfte nachweisen. Das Buch endet mit einem Ausblick in die ostdeutsche Nachkriegspsychiatrie.
Texte zu Schwangerschaft, Geburt und Gendiagnostik
Barbara Katz Rothman / Hildburg Wegener
Die US-amerikanische Soziologin und Gesundheitswissenschaftlerin Barbara Katz Rothman greift immer wieder in die Diskussion über neue Fortpflanzungstechniken ein. Dieses Buch versammelt Aufsätze und Auszüge aus
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ihren Büchern, unter anderem zu den folgenden Themen: Geschichte und Entwicklung der Arbeit von Hebammen. Der medizinische Blick auf Schwangerschaft und Geburt. Gendiagnostik und ihre Folgen für Mutterschaft und Menschenbild.
Das Buch untersucht die weltliche Krankenpflege in den ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika von 1884 bis 1918. Wie gestaltete sich die personelle Versorgung mit europäischem Pflegepersonal sowie indigenen „P
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flegehelfern“? Welche Funktionen und Aufgaben kamen den Schwestern in ihrer Position zwischen den europäischen Ärzten und den afrikanischen „Lazarettgehilfen“ zu? Wie wirkten sich die sozialen Rahmenbedingungen und die Spezialisierung einzelner Einrichtungen auf den Arbeitsalltag aus? Die fundierte Studie wird ergänzt durch umfangreiches Quellenmaterial in Wort und Bild.
Über den Aufbau einer„modernen Krüppelfürsorge“ 1905-1933
Philipp Osten
Anhand zahlreicher Dokumente schildert das Buch den Aufbau eines Fürsorgezweiges, der bis heute als Ursprung der Rehabilitation gilt. Insassen des Berliner Oskar-Helene-Heimes wurden in Diaserien, Kinofilmen, W
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anderausstellungen und Flugblättern vorgeführt, um so die ökonomische Leistungsfähigkeit zu einem Kriterium zu erheben, das den gesellschaftlichen Umgang mit behinderten Menschen bestimmte.
Die Zukunft der Pflegeberufe in Deutschland ist eines der meistdiskutierten gesundheitspolitischen Themen dieser Tage. Die demografische Entwicklung verlangt in den kommenden Jahren neue Strukturen in der pfleg
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erischen Versorgung und angemessene Lösungen für einen steigenden Pflegebedarf. Diese Buch ist der Begleitband zur Wanderausstellung "WHO CARES – Geschichte und Alltag der Krankenpflege". Es gewährt Einblick in die historische Entwicklung und alltägliche Arbeit eines Berufsstandes, der zu den tragenden Säulen des Gesundheitswesens zählt.InhaltsverzeichnisRolf-Ulrich SchlenkerGrußwort der BARMER GEKDieter BergGrußwort der Robert Bosch StiftungThomas SchnalkeVorwortIsabel AtzlWho cares? Zur EinführungHintergrundtexteSylvelyn Hähner-RombachWarum Pflegegeschichte?Karen NoltePflegende und ihre Kranken im 19. JahrhundertHedwig François-KettnerKernkompetenzen der PflegeSabine WeidertKommunikation in der PflegeHedwig François-KettnerZukunft der PflegeKatalogIsabel Atzl und Jörg WeidertGeschichte der PflegeHistorische Objekte fotografiert von Christoph WeberSchwesterntrachten fotografiert von Thomas BrunsIsabel Atzl und Jörg WeidertAlltag der PflegeFotografien von Thomas BrunsAbbildungsverzeichnisLiteraturverzeichnisAutoren
Erblichkeit und Psychopathologie im deutschen Epilepsiediskurs
Torger Möller
Wie wurde der Epilepsiekranke zu einem Erb- und Geisteskranken? Material- und kenntnisreich beleuchtet der Autor die Rolle des psychiatrisch-erbbiologischen Diskurses bei der Konstruktion der Krankheitseinheit
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Epilepsie Anfang des 20. Jahrhunderts.Unter Verknüpfung diskursanalytischer und quantitativ-bibliometrischer Methoden geht er dem Bild vom erb- und geisteskranken Epileptiker in der medizinischen Wissenschaft nach. Er untersucht dessen tödliche Folgen für Menschen mit Epilepsie in der Zeit des Nationalsozialismus, zeigt aber auch, welche Spuren das Bild der Krankheit in aktuellen Lexika und Lehrbüchern hinterlassen hat.Zentrale Ergebnisse dieser Arbeit wurden Ende 2008 mit dem zweiten Platz des Nachwuchspreises des Instituts Mensch, Ethik und Wissenschaft ausgezeichnet.
Krankheitsbild „Schizophrenie“ – eine häufige und leichtfertig gestellte Diagnose während der Zeit des Nationalsozialismus, und noch dazu eine äußerst folgenschwere. Denn nicht selten war sie für den Betroffene
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n ein Todesurteil. So auch im Falle Peter Verhaelen, der als Matrose noch den Ersten Weltkrieg überlebt hatte, dann aber in die Fänge der Psychiatrie geriet und ermordet wurde.
Knapp 70 Jahre später macht sich sein Neffe, Bernhard Selting, auf, um die wahren Hintergründe von Verhaelens Schicksal zu erfahren. Schritt für Schritt beschreibt er in der vorliegenden Familiengeschichte den grausamen Leidensweg seines Onkels durch die Euthanasie und die geschichtlichen Hintergründe, vor denen sich dessen zu kurzes Leben abspielte.
Eine quantitative Untersuchung mit biografischen Skizzen
Hrsg.:
Andreas D. Ebert
In diesem Buch werden jüdische Hochschullehrer zwischen 1870 und 1924 in Preußen porträtiert. Während an einigen Universitäten und an speziellen Fakultäten der Anteil jüdischer Privatdozenten und Extraordinarie
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n deutlich über 20 Prozent lag, fanden sich sowohl im Kaiserreich als auch in der Weimarer Republik weniger als fünf Prozent Hochschullehrer jüdischer Herkunft. Ebert beschreibt die politischen, religiös motivierten und strukturellen Hindernisse, die den Aufstieg von Juden an den Universitäten hemmten. Er kommt jedoch zu dem Schluss, dass der Eintritt jüdischer Gelehrter in die preußischen Universitäten trotz dieser Hemmnisse eine Erfolgsstory war, die ein wesentlicher Teil des damaligen Wissenschaftssystems und seiner Ausstrahlung bis 1933 war.